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Projekt soll behinderte Mütter aus Isolation befreien Dortmund (dpa) - Behinderte und chronisch kranke Mütter in Nordrhein-Westfalen sollen künftig nicht mehr in die Isolation abgleiten. Ein neues Modellprojekt «Mütter mit Behinderungen» solle landesweit auf die Betroffenen aufmerksam machen sowie die Integration behinderter Frauen mit Kindern fördern, teilte der Landesverband der Mütterzentren NRW in Dortmund mit. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt werde unter anderem von der «Aktion Mensch» mit knapp 180 000 Euro gefördert. Rund 55 000 Euro müssten noch aufgebracht werden. Örtliche Arbeitskreise für Mütter mit körperlichen Behinderungen - wie zum Beispiel Blind- oder Taubheit - sollen gegründet und langfristig von den Betroffenen selbst fortgeführt werden, sagte Projektleiterin Christiane Rischer. Der vor elf Jahren gegründete, ehrenamtlich geführte Landesverband ist ein Zusammenschluss von 45 Mütterzentren in Nordrhein-Westfalen. |
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Keine Kürzung der Renten-Zuschüsse für Behinderte BERLIN: Das Bundesarbeitsministerium hat einen Bericht der "Bild"-Zeitung zurückgewiesen, wonach die Bundesregierung zur Deckung der Kosten für die Hartz-Kommission zur Reform der Bundesanstalt für Arbeit die Zuschüsse zu den Rentenbeiträgen von Behinderten kürzen will. Alle Zuschüsse würden gezahlt, sagte ein Ministeriumssprecher am Samstag in Berlin. Nach seinen Angaben fallen durch die Kommission Kosten von rund einer Million Euro an, die aus dem verabschiedeten Haushalt finanziert werden müssen. Laut "Bild" erfolgt die Einsparung dieser Summe vollständig bei den "Zuschüssen zu den Rentenversicherungsbeiträgen der in Werkstätten beschäftigten Behinderten". Dem Ministeriumssprecher zufolge wurde dieser Hausshaltstitel aber nur gewählt, weil die veranschlagten Gelder nicht komplett ausgeschöpft werden. Nach Ansicht der Haushaltsfachleute sei darin noch Luft, betonte der Sprecher. Die Kommission unter Vorsitz des VW-Vorstandsmitglieds Peter Hartz soll Reformvorschläge für die neue Bundesanstalt für Arbeit entwickeln./cax/FP/av |
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"Verstoß gegen das Grundgesetz" Es ist sehr lobenswert, dass Politiker wie unser Bundespräsident Johannes Rau, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundestagspräsident Thierse sich der Stiftung Himmelsthür angenommen haben und Herr Thierse sogar die Schirmherrschaft für die Gründungsversammlung übernommen hat. Da ich selbst in einer Behinderteneinrichtung arbeite, kann ich auch sagen, dass für die behinderten Menschen in unserem Land viel getan wird. Doch wie überall gibt es auch hier Missstände, die es zu verbessern gilt. Herr Thierse hat darauf hingewiesen, der Bundestag befasse sich zurzeit mit der Beratung eines Gleichstellungsgesetzes für behinderte Menschen. Ziel sei es, 6,6 Millionen Behinderten in Deutschland allgemeine Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit sie ihr Leben leichter und lebenswerter gestalten können. Das ist ein sehr guter Vorsatz. Aber Politiker sind auch nur Menschen, denen etwas entgehen kann. In unserem Grundgesetz steht geschrieben, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Einem behinderten Menschen in einer Werkstatt für Behinderte (Lebenshilfe Einrichtungen) steht ein monatliches Grundgehalt von 165 Mark zu. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat entschieden, dass jedem Häftling in einer Justizvollzugsanstalt ein Mindestlohn von 200 Mark zusteht. Ist der behinderte Mensch da nicht benachteiligt? Das Fernsehen brachte vor einiger
Zeit einen Bericht, wo ein Fahrer eines Kleinbus-Unternehmens sich an
einer behinderten Frau, die er nach Hause transportieren musste, an
mehrern Tagen sexuell vergangen hat. Es wurde darauf hingewiesen ,,dass
der Fahrer nur die Hälfte der Strafe bekam, weil nach unserem Gesetz es
für strafmildernd angesehen wird, wenn das Opfer sich nicht wehren
kann. Auch darin sehe ich einen Verstoß gegen das Grundgesetz. Ich wäre
dem Bundestagsabgeordneten aus unseren Wahlkreisen, der sich dieser
Sache annimmt, sehr dankbar. |
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Rehabilitation
im Rollstuhl Menschen
mit Rückenmarksverletzungen, bei denen das Rückenmark nicht völlig
zerstört wurde, können oft ihre Beine bewegen und auch langsam gehen.
Oft sind sie jedoch trotzdem auf den Rollstuhl angewiesen, weil beim
Gehen zu starke Rückenschmerzen auftreten. Doch die Nachteile des
Rollsthuhls liegen auf der Hand: Inaktivität lässt Beinmuskeln verkümmern
und führt häufig zu Verspannungen in Armen und Schultern. Kanadische
Forscher versuchten nun, diese Probleme mit einem neu entworfenen
Rollstuhl zu beseitigen. |