Störungen
der Sexualfunktion bei der physisch eingeschränkten Frau |
Sexuelle
Störungen
Meist fühlt sich die physisch eingeschränkte Frau als sekundäre
Folge der Beeinträchtigung in ihrer Attraktivität gemindert.
Sexuelle Störungen als primäre Folge der motorischen Einschränkung
können aber auch die Unfähigkeit zum Koitus durch Adduktorenspasmus
oder durch Schmerzen beim Beischlaf, bei intakter Sensibilität sein.
Bei physisch eingeschränkten Frauen treten hingegen motorisch beeinträchtigten
Männern meist geringer sexuelle Störungen auf, da daß sexuelle
Verhalten bei der Frau weniger von Reflexkoordinatoren bestimmt
werden, als beim Mann.
Für die physisch eingeschränkte Frau ist es eher wichtig, dass sie
sich selbst als anziehend empfinden kann, erst dann wird sie auch
wieder sexuelle Beziehungen eingehen können.
Zyklusstörungen
Es ist möglich, dass kurz nach einer Querschnittsläison bei der
physisch beeinträchtigten Frau Zyklusstörungen auftreten können.
Meist ist dies eine Folge der Beeinträchtigung an sich, da die
hormonelle Steuerung von Menstruation und Ovulation gestört wurde.
Auszuschließen sind hier aber auch nicht psychische Faktoren, weil
die Beeinträchtigung in der Regel als ein schweres Trauma erlebt
wird. Diese Störungen sind aber meist nur von kurzer Dauer, innerhalb
von drei bis sechs Monaten normalisiert sich dieser Zustand wieder.
Die physische Beeinträchtigung an sich hat keinen Einfluss auf die
Fertilität (Empfängnis- und Gebärfähigkeit) der motorisch
eingeschränkten Frau.
Schwangerschaft
und Geburt
Da die Fertilität meist nicht beeinträchtigt ist, ist eine
Schwangerschaft durchaus möglich. Allerdings ist bei einer
Schwangerschaft, die schon bei Eintritt einer Querschnittlähmung
besteht, mit einem erhöhten Risiko verbunden, was direkt auf das
Trauma zurückgeführt werden kann.
Bei einem Ausfall der Sensibilitätsfunktion kann die Wehenaktivität
nicht wahrgenommen werden, so daß die Schwangere selbst und auch der
Arzt Geburtsbeginn oder -beendung nicht bemerken müssen. Da auch die
aktive Bauchpresse der Schwangeren fehlt, muss manchmal eine
Extraktion (Herausziehen des Kindes als Geburtshilfe) zu Hilfe gezogen
werden.
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